Die erste kleine Schiffsanlegestelle in Orłowo, damals als Adlershorst bei Sopot bekannt, wurde während des Ersten Weltkriegs gebaut. Sie diente anfangs nicht nur den Schiffen, sondern auch als Spazierpromenade für das nahegelegene Kurhaus. In den 1920er Jahren, bereits innerhalb der Grenzen der Zweiten Polnischen Republik, wurde die Seebrücke auf 115 Meter verlängert, was das Anlegen kleiner Passagierschiffe ermöglichte.
Ende der 1920er Jahre, mit zunehmender Beliebtheit Orłowos und der Konkurrenz mit dem nahegelegenen Sopot (damals im Freistaat Danzig gelegen), beschloss man, die Seebrücke weiter auszubauen. Im Jahr 1934 wurde der Umbau in nur zwei Monaten mit Unterstützung der Schulkompanie des Pontonbataillons der polnischen Armee aus Modlin durchgeführt. Es wurden einfachste Techniken und Materialien verwendet, die aus dem Abriss der hölzernen Passagierseebrücke in Gdynia stammten. Dadurch wurde die Seebrücke in Orłowo auf 430 Meter verlängert und für die Aufnahme der Küstenflotte vorbereitet. Um den Komfort der Badegäste zu erhöhen, wurden auch nahegelegene Bäder gebaut. Im Juni 1935 wurde die Gemeinde Orłowo Morskie als Stadtteil Orłowo an Gdynia angeschlossen.
Im Winter 1949 zerstörte ein gewaltiger Sturm mehr als die Hälfte der Brückenkonstruktion. Der erhaltene Teil wurde 1953 restauriert und die Brücke ist heute 180 Meter lang.
Derzeit kann man von der Seebrücke in Orłowo die majestätische Klippe der Kępa Redłowska bewundern, eines der ältesten Naturschutzgebiete Polens. Außerdem bietet die Brücke einen Blick auf… die Seebrücke in Sopot.